Beweise deine Menschlichkeit


„Thanks for exploring with us. The journey doesn’t end here. You’ll start to see future versions of Glass when they’re ready (for now, no peeking).“ So die Information seitens Google, will man sich nach deren Google Glass informieren. Bietet dieser Zeitpunkt nun die Chance für ZEISS und die Deutsche Telekom, um mit einer 5G-Datenbrille auf den Markt zu preschen?

Optik von Zeiss, Netztechnologie der Telekom

Auf dem Mobile World Congress 2017 in Barcelona Ende Februar gab die Deutsche Telekom gemeinsam mit ZEISS bekannt, zukünftig gemeinsame Sache bei einer smarten Datenbrille zu machen. „Ziel ist es, das Anwendungspotenzial und die Zukunft von Datenbrillen auszuloten und voranzutreiben.“ Bei einer Datenbrille bzw. Augmented-Reality-Brille wird das Blickfeld des Nutzers mit datengetriebenen Informationen bespickt: Termine, Anrufe, Nachrichten, Bilder & Apps sind dabei nur der Anfang des Feldes, betrachtet man beispielsweise die Möglichkeiten einer Microsoft Holo Lens. Auch aufgrund der Tatsache, dass Apple wohl auf Augmented-Reality setzen und Snapchat nach der Spectacle noch weitere Hardware zur Marktreife bringen wird, kann in naher Zukunft extreme Bewegung auf dem Markt erwartet werden.

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– ZEISS: Keynote „Augmented/Virtual Reality und Hololens“ von David Bohn, Microsoft –

Ein Venture, zwei Erfolgsfaktoren

Auffallend mal wieder: genannte Hersteller, die den Markt wohl mehr oder weniger für sich beanspruchen werden, kommen aus dem Silicon Valley. Umso interessanter wird also zu beobachten sein, ob Deutschland bei neuen Hardwarekategorien eine Rolle spielen kann. Grundsätzlich sind bei einer smarten Datenbrille zwei Faktoren erfolgskritisch: das optische System und die Netztechnologie.

ZEISS hat bereits in einem eigenen Venture-Unternehmen einen tragbaren Prototypen eines optischen Systems gebaut – klein soll er sein, sogar filigran. Nicht viel wuchtiger als eine herkömmliche Brille. Wünscht man sich doch als Nutzer weder rote Abdrücke im Gesicht noch kritisch begutachtende Mitmenschen.

Die Telekom hingegen will via 5G eine direkte Netzanbindung ermöglichen. Um weniger Hardware in das smarte Lifestyle Gadget zu befördern, soll eine innovative Lösung die Auslagerung diverser Prozesse in die Cloud ermöglicht werden. Dass dabei die Deutsche Telekom und nicht O2 bzw. E-Plus gewählt wurde ist hervorzuheben, bei letzteren würde Stand 2017 das Augmented-Reality wohl eher ausbleiben und eine Brille übrig bleiben.

Infrastruktur als nullter Faktor

Das Vorhaben klingt spannend und vielversprechend. Definitiv. Und gerade aus der Sicht eines deutschen Smartblogs interessant zu beobachten, wie wir technologisch in Zukunft eine Rolle spielen können. Christian Linder wird’s definitiv freuen. Bevor die beiden oben genannten Faktoren jedoch ihre volle Entfaltung bieten können, sind die Basics zu legen: eine stabile technologische Infrastruktur. So hat man trotz eines D1 Anbieters zwischen Stuttgart und Frankfurt weniger Konnektivität als auf den Teeplantagen Indonesiens. Zudem müssen Datentarife zwingend in ihren Kosten fallen um solche Prozesse mobil in die Cloud auszulagern. Die deutsche Datenbrille wird wohl früher marktreif sein, als es Deutschlands Infrastruktur ist. Und Google wird mit Sicherheit in einem ihrer ProjectX Teams trotz landläufig gegenteiliger Meinung an einer Datenbrille arbeiten.