Beweise deine Menschlichkeit


Das amerikanische Start-Up Juicero aus San Francisco hat eine smarte Saftpresse entwickelt. Damit erhaltet ihr „Smart Juice“ auf Knopfdruck. Dass weniger manchmal mehr ist bekommt das Unternehmen jetzt zu spüren. Wie sich herausstellt ist die Saftpresse in etwa so nützlich wie Gartenzwerge als Gärtner. Ob ihr Juicero kaufen solltet und wieso Juicero jetzt eine großangelegte Rückgabeaktion starten muss, erfahrt ihr hier.

Smart Juice auf Knopfdruck

Die Idee des Start-Ups aus San Francisco schien den Verantwortlichen zunächst perfekt in den Zeitgeist zu passen. Eine smarte Saftpresse die gesunde Ernährung und neueste Vernetzungstechnologie vereint: ein Muss für alle Freunde der Hypetrain von smarter Ernährung.

Juicero Press Packs

Juicero Press Packs (Credits: PRNewsFoto/Juicero)

Das stylische Design macht sich zunächst in jeder Küche gut. Optisch ist Juicero absolut nichts vorzuwerfen. Auch bei der Ausstattung kann die Saftpresse mit ihrer einfachen und angenehmen Bedienung punkten. Die Funktionsweise ist denkbar simpel: Die von Juicero eigens für die Presse gefertigten Saftpacks werden in der Maschine platziert und mit einem Knopfdruck in ein Glas gepresst. In den Packs enthalten sind vorgepackte Kombinationen aus geschnittenen Früchten oder Gemüse.

Der smarte Teil folgt in anderer Form. Die mit Wifi ausgestattete Presse lässt sich mit der Juicero-App bequem mit eurem Smartphone verbinden. Die Presse erinnert euch in regelmäßigen Abständen daran ein gesundes Glas Saft zu trinken. Sollte euer Vorrat an Saftpacks zur Neige gehen werdet ihr ebenfalls erinnert und könnt direkt über die App neue Saftpakete bestellen. So stellt sich zumindest Juicero seinen Beitrag zu smarter Ernährung vor.

Juicero: Gute Idee, schlechte Umsetzung

Wer Juicero kaufen möchte sollte sich allerdings beeilen. Stimmen, die die Erfindung des Smart Juice von vorneherein als überteuerte Mogelpackung bezeichneten, werden sich jetzt in ihrer Meinung bestätigt fühlen. Bloomberg Technology hat die Presse etwas genauer unter die Lupe genommen und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Die 399 $ teure Maschine ist zum Ausdrücken der Saftpacks schlicht nicht nötig. Die Pakete lassen sich ganz einfach von Hand ausdrücken. Den Vorwurf der Profitgier muss sich Juicero da wohl oder übel gefallen lassen. Juicero kaufen macht, laut Bloomberg also wenig Sinn.

Die Problematik dieses PR-Desasters hat das Start-Up mittlerweile erkannt. Innerhalb der nächsten 30 Tage können Kunden des Unternehmens ihre Pressen zurückgeben. Juicero hat sich dabei dafür entschieden, den vollen Preis zurückzuerstatten und nicht, wie zunächst gedacht, nur einen Teil der Kosten. Dies gilt auch für Kunden die bereits seit der Gründung des Unternehmens vor einem Jahr dabei sind.

Sollte Juicero keine schnelle und brauchbare Lösung für sein Produkt liefern ist die Geschichte des noch jungen amerikanischen Smart Juice Start-Ups möglicherweise bald schon wieder zu Ende.

Wer dennoch mal einen Blick auf das Skandalgerät werfen und Juicero kaufen möchte kann sich das ganze hier anschauen.