Beweise deine Menschlichkeit


Von Bluesmart über Samsonite bis hin zu RIMOWA – Mit voller Kraft voraus: Smart Traveling. Doch was hat der Markt bereits zu bieten und warum hat einfach noch keiner einen smarten Koffer?
Über Ostern verbrachte ich neun wundervolle Tage mit meiner Freundin auf Mallorca. Am Abreisetag dann aber die Ernüchterung. Alle Souvenirs und neuen Kleidungsstücke eingepackt, hatten wir schon ein schlechtes Gefühl was das Gewicht des Koffers anging. Mit der Handkofferwaage konnten wir leider nur einen schwankenden Wert ermitteln. Somit sind wir mit einem mulmigen Gefühl zum Flughafen gefahren – Hoffentlich müssen wir keinen Aufpreis zahlen. Ihr wart sicherlich auch schon mal in dieser Situation…
Auf der Fahrt habe ich mich gefragt warum habe ich denn noch nie einen smarten Koffer am Terminal „rumcrusen“ sehen? Haben die Kofferhersteller das digitale Zeitalter verschlafen?

Bluesmart: Die Firma mit dem „smart“ im Namen

Wenn „smart“ schon im Namen steckt, muss ja auch smarte Technik in den Koffer stecken. Und so ist es. Das global aufgestellte Startup entwickelt Koffer mit viel versteckter Technik. Passend dazu gibt es die App „Bluesmart – Smart Luggage“ für iOS und Android.
Im Shop befinden sich aktuell zwei Modelle zur Auswahl:

Die vier smarten Features von Bluesmart

More than a suitcase, a personal travel assistant.

Schick sehen sie ja schon mal aus. Doch wie smart sind die Koffer denn nun? Im Detail besitzen sie vier Schlüsseleigenschaften:

  1. Schloss
  2. Ladestation
  3. Locationtracking
  4. Gewichtmessung

Dabei spielt aber die notwendige App die wichtigste Rolle – Diese ermöglicht euch nämlich all diese smarten Features.

Feature #1: Das magische Schloss

Viel „magic“ steckt nicht dahinter. Dennoch ist das Feature ganz praktisch. So verschließt sich das Schloss automatisch, solltet ihr euch vom Koffer entfernen – nähert ihr euch ihm wieder, entriegelt er sich wieder automatisch. Natürlich ist dazu eine Verbindung zur App notwendig, welche die Verbindung über Bluetooth herstellt. Doch was passiert, wenn euer Handy plötzlich kein Akku mehr hat und der Koffer sich verschlossen hat? Keine Sorge – Bluesmart bietet euch zwei Lösungswege: Zum einen ist im Lieferumfang ein ganz „hunz normaler“ Schlüssel enthalten und zum anderen die integrierte USB-Ladestation.

Feature #2: Die Ladestation

Sie trumpft auf mit einem Akku von 10.400 mAh und zwei „Standard USB“ Anschlüsse (die „Black Edition“ besitzt laut Website leider nur einen USB-Anschluss – Wir stehen aber im Kontakt… sicherlich ist das nur ein Typo-Fehler). Mit einem voll aufgeladener Akku , könnt ihr euer Smartphone bis zu sechs Mal aufladen.

Feature #3: Locationtracking

Wollt ihr wissen, wo sich euer Koffer gerade befindet? Kein Problem – Dank GPS Tracking und der installierten Smartphone App könnt ihr den Standort eures Koffers kontinuierlich beobachten.

Feature #4: Gewichtmessung

Wie eingangs geschildert ist das Koffergewicht immer eine nervenaufreibende Angelegenheit. Mit der eingebauten Kofferwaage im Griff des Koffers ist das aber ab sofort Geschichte. Denn die App sagt euch dann wie schwer euer Koffer gerade ist.

Daten im Überblick
Abmessung 55,88 x 35,56 x 22,86 cm
Gewicht 4.26 kg
Volumen 34L
Preis 339,00 EUR – 509,00 EUR

Fazit des Bluesmart One/Black Edition

Aus meiner Sicht bietet der Koffer recht sinnvolle Features, besitzt zudem ein 15 Zoll Laptopfach und ist verpackt im coolen Design – Leider nur in einer Größe erhältlich.

Aus Paris – der Delsey Pluggage

Leider erst ab Herbst diesen Jahres erhältlich ist der Pluggage von Delsey. Er kommt in drei unterschiedlichen Größen und ist ebenfalls vollgepackt mit smarten Features.

Über ein Voting auf der eigenen Website konnten die Teilnehmer darüber abstimmen, welche Funktionen für den Koffer entwickelt werden sollen – geschafft haben es folgende:

  • Fingerprint Scanner
  • Locationtracking
  • Gewichtmessung mit integriertem Display
  • Ladestation

Mit eines der Highlights des Koffers ist sicherlich der Fingerprint Scanner zur eindeutigen Identifikation deiner Person. Zudem cool – Der Koffer besitzt ein integriertes Display, das euch über das aktuelle Gewicht des Koffers informiert. Ebenfalls nützlich, über die App lassen sich bis zu fünf Koffer gleichzeitig steuern. Und für alle die gerne nach Amerika reisen… Macht euch keine Sorgen, selbst wenn der Koffer verschlossen ist, kann er von dem amerikanischen Security Personal geöffnet werden. Ein Preis ist für den smarten Franzosen leider noch nicht bekannt.

Shark Tank lässt grüßen: Der Trunkster Carry-On

Mit 1,5 Millionen Dollar durch Kampagnen über Kickstarter, Indigogo und Co konnte sich das Startup bereits einen guten Start sichern. Im TV-Format Shark Tank gelang ihnen dann aber ein besonderer Clou. Weitere 1,4 Millionen Dollar wandern auf ihr Konto. Heraus kam der Carry-On. Ein Koffer, der mit einem besonderen Verschluss auftrumpft – einem „Rolladen“.

Eigentlich ist das schon ziemlich smart 😉 Aber er kann noch mehr…

  • Locationtracking
  • Ladestation (10.400 mAh, 2 USB-Anschlüsse)
  • Gewichtmessung
Daten im Überblick
Abmessung 55,88 x 35,56 x 22,86 cm
Gewicht 4.67 kg
Volumen 43L
Preis 295 Dollar

Ihr könnt den „schwarzen Tank“ bereits online kaufen – 295,00 Dollar und er gehört euch. That’s smart!

Samsonite Track & Go


Auch der Koffergigant Samsonite ist gerade dabei einen smarten Koffer zu entwickeln. Key-Feature ist ein Bluetooth Beacon, welcher das öffentliche Sicherheitsprotokoll Eddystone Ephemeral Identifiers (EID) – entwickelt von Google – nutzt. Damit können verloren gegangene Koffer bis zu 70 Meter über die Smartphone App geortet werden. Sollte der Radius nicht ausreichen, verbindet sich die App mit anderen Nutzern um somit das Suchareal zu erweitern. Zudem wird im Februar eine Kooperation mit Vodafone bekannt gegeben. Gemeinsam setzen sie auf die Technologie Narrowband-IoT (NB-IoT). Damit versprechen sie sich eine Ortung des Koffers mit sehr geringem Energieverbrauch. Der Standard setzt den Fokus darauf, möglichst viele unterschiedliche Gerätetypen zu unterstützen und nutzt dazu das mobile Datennetz. Ab wann dieser Koffer aber erhältlich sein wird, bleibt abzuwarten. Laut Pressemitteilung sollte er bereits 2016 erscheinen…

E-CASE – ein Koffer mit echtem GPS!

Wow was für eine Kampagne auf Kickstarter.com! Ein professionell gedrehtes Video erklärt euch alle Features des Koffers… anschaulich und in Farbe. Für alle mit Geschmack, bleibt einfach hier und lest weiter. Aktuell könnt ihr das Projekt noch bis zum 22. Mai 2017 unterstützen. Der Preis für den kleinsten Koffer (CARRY-ON) beginnt bei 279 Dollar (Retail: 489 Dollar). Neue, super innovative Features findet man aber auch hier nicht.

  • Locationtracking
  • Gewichtmessung
  • Fingerprint Scanner
  • Alarmanlage

Ohne App geht natürlich auch hier nichts. Alles eingerichtet kann man den Koffer in der Kartenansicht auf Schritt und Tritt verfolgen und kann sogar eine Historie einsehen wo der Koffer schon überall unterwegs war…

Floatti – Yeah! Schick Baby!

Nachdem der E-Case eine quasi „setzen Sechs!“ verdient hätte was das Design angeht, macht Floatti alles richtig. Ein wunderschöner Koffer umhüllt von schönem Leder und vollgepackt mit modernster Technik. Hier geht was Freunde.

Neben den Standardfeatures wie

  • Locationtracking
  • Gewichtmessung
  • Ladestation
  • Alarmanlage

bieten die beiden Modelle „CARRY-ON“ und „CHECK IN“ wirklich smarte Features…

#1 Der smarte Griff

Der Griff des Koffers ist nicht nur dazu da, um den Koffer zu ziehen oder um das Gewicht zu messen. Nein er kann noch viel mehr. So könnt ihr über Gesten wie „wischen“ oder „tappen“ die unterschiedlichsten Funktionen auslösen. So könnt ihr zum Beispiel Musik abspielen oder den Griff vibrieren lassen, sobald ihr eine Mitteilung auf eurem Smartphone erhaltet.

#2 Tracking weitergedacht

So informiert euch der Floatti mittels der sogenannten „Belonging Tracker“ sobald „getrackte“ Dinge (wie zum Beispiel der Reisepass oder die Kamera) sich nicht mehr in der Nähe des Koffers befinden. Voraussetzung hierfür natürlich mal wieder eine Smartphone App.

#3 Eine Ladestation mit Pfiff

Wo andere lediglich mit USB-Anschlüsse werben, kommen die FLOATTI Koffer mit drei USB-, einem USB Type C und einem Laptopanschluss.

Über Indiegogo.com könnt ihr sie euch noch vorbestellen… Die Auslieferung soll bald beginnen. „CARRY-ON“ ab 320 Dollar. Daumen hoch.

RIMOWA – Was los da?

Am besten bekannt für Qualität „Made in Germany“ in der Kategorie Reisegepäck ist RIMOWA. Bereits 1898 legte Paul Morszeck mit der Produktion von Holzkisten den Grundstein für das erfolgreiche deutsche Unternehmen. Heutzutage sind sie berühmt für ihr Aluminiumkoffer und hochwertige Qualität in der Verarbeitung. Doch wie rüstet sich das Traditionsunternehmen für das smarte Zeitalter?

Smart! Der RIMOWA Electronic Tag

Rimowa Electronic Tag

Die Kölner setzen auf eine digitale Check-In Lösung und nicht auf Schick Schnack am Koffer. Über den sogenannten Electronic Tag – eine elektronische Boardkarte – kann man von Zuhause aus einchecken und die Boardkarte mit allen notwendigen Informationen aufs Smartphone liefern lassen sowie auf das E-Ink-Display transferieren. Am Flughafen angekommen, muss man nur noch die „Drop-Off-Station“ aufsuchen und den Koffer auf das Fließband stellen – Fertig! Hört sich cool an… Doch leider muss auch die Fluglinie mitspielen. Denn die elektronische Boardkarte kann nur aktiviert werden, sofern die App eurer Fluggesellschaft auch den Electronic Tag unterstützt. Zudem muss der Flughafen solche Stationen vor Ort installiert haben. Ansonsten erfolgt ein „Check-In“ wie bisher – „Classy mit Paper“. Die aktuellen Partner sind laut Angaben von RIMOWA

  • Lufthansa
  • Eva Air
  • United (Testphase)
  • Condor (Testphase)
  • Thomas Cook (Testphase)

Es sind bereits etliche Modelle mit dem Electronic Tag verfügbar – ab 529,00 EUR seid Ihr dabei. Die Modelle im Überblick gibt es hier.

Fazit:

Was soll man sagen? – Noch nie war reisen hipper als Heutzutage. Und sicherlich hat das Kofferschleppen noch nie so viel Spaß gemacht wie mit diesen Koffern. Ich bin geteilter Meinung… Natürlich ist es nützlich das Gewicht des Koffers zu kennen, auch der „Electronic Tag“ hat was. Doch hat man die Ladestation vor dem Reisestart nicht geladen, lädt sie auch nicht dein Smartphone. Und zudem werden die Überwachungen an den Flughäfen immer besser und bereits jetzt wissen die meisten Flughäfen immer darüber Bescheid wo sich ein Gepäckstück gerade befindet.


Werbung / Verweislinks (*): Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Die Seite smartzipan.de nimmt am Partnerprogramm von Amazon Teil – weitere Informationen hierzu im Impressum. Wenn Sie auf so einen Verweislink klicken und über diesen Link einkaufen, bekommen wir von Ihrem Einkauf eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis jedoch nicht.